Kommentar von Kammerrätin Helga Leopold.

Der Konsument ist zum Spielball zwischen der romantisierenden Werbung der Handelsketten und den Schockbildern der ebenso profithungrigen Tierschutzindustrie geworden.

Beide Seiten buhlen um ihre „Kunden“. Jene Kunden, die keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft haben, zum Teil in großstädtischen Wohnsilos – Massenunterkünften sozusagen – leben, selbst oft kaum ans Sonnenlicht kommen und verschmutzte Luft atmen müssen.
Dazwischen vielfach aufgerieben die irritierte Landwirtefamilie, deren wirtschaftliches Wohl letztrangig scheint.
Kurios ­mutet da die Auflage einer Handelskette an, wonach in einer Fleischproduktionssparte keine Kinderarbeit zum Einsatz kommen darf. In Österreich wohlgemerkt.

Gegenvorschlag: Alle Stadtkinder müssen einmal einen Tag auf einem Bauernhof mitarbeiten, um ein realistisches Bild von der Landwirtschaft zu bekommen. Zwar würde für manche die Heile-Alm-Scheinwelt zusammenbrechen, andererseits würden die Kinder aber auch sehen, dass hochwertige Lebensmittelproduktion Tierwohl voraussetzt. Vor allem aber hätten der Handel und die Spendenmafia bei aufgeklärten Kunden nicht mehr so leichtes Spiel.

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