Agrarrunde: Vertreter aus allen Bereichen der Landwirtschaft überreichen LR Benger Forderungspapier: Masterplan für ländlichen Raum muss in ein Regierungsprogramm. Größte Herausforderungen: Überalterung und Abwanderung.

„Kärnten hat die höchste Verschuldung in Österreich, die 2.höchste Arbeitslosigkeit, die stärkste Überalterung, die niedrigste Geburtenrate und ein enorme Abwanderung. Nichts kann so bleiben wie bisher“, sagt LR Christian Benger anlässlich der Einladung der sogenannten „Agrarrunde“, eine Plattform, die sich seit 10 Jahren  mit Themen des ländlichen Raums und der Landwirtschaft beschäftigt.

Gerade die Abwanderung betrifft den ländlichen Raum und den Wirtschaftskreislauf vor Ort am meisten. Daher sei laut Benger auch im ländlichen Raum anzusetzen, „wenn wir Kärnten wieder nach vorne bringen wollen“.

Im Zuge der Agrarrunde, die von Ökonomierat Erwin Lerchster eingeladen wurde, wurde Benger auch eine Petition überreicht, mit dem Anliegen, einen Masterplan für den ländlichen Raum in einem Regierungsprogramm der künftigen Landesregierung zu verankern. „Ich nehme diese Forderung gerne auf, sollten wir Teil einer nächsten Regierung sein. Denn wenn wir die Täler und Gemeinden stärken und den Wirtschaftskreislauf vor Ort in Schwung halten, schaffen wir ein attraktives Land vor allem für junge Menschen“, so Benger.

Der Masterplan sollte laut Agrarrunde 4 klare Punkte beinhalten:

  1. Der Ausbau der Infrastruktur in den Tälern und Gemeinden, angefangen beim Wegenetz als Lebensader, beim Breitbandausbau als Grundvoraussetzung für funktionierende Klein- und Mittelbetriebe. 100 Mio. Euro sollten für eine Straßen- und Wegebau-Offensive im Jahr zur Verfügung gestellt werden, ebenso muss der Breitbandausbau beschleunigt werden, in dem die Fördermittel erhöht werden.
  2. Die Versorgung der Bevölkerung vor Ort absichern. Dazu gehören die Nahversorger, die verstärkte Verwendung regionaler Lebensmittel und die Stärkung der Landärzte durch eine Einführung einer Erschwerniszulage und einer Absicherung der Hausapotheken sowie einem Investitionszuschuss für Praxis-Einrichtungen bei Übernahmen oder Neugründungen.
  3. Punkt beschäftigt sich mit der Stärkung der Gemeinden selbst durch weitere Finanzausgleichsanpassungen an die Städte  und          einem Impulspaket für die Gemeinden als Investoren in Höhe von 5 Mio. Euro pro Jahr.
  4. Die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort mit verbesserten Rahmenbedingungen für Gründungen und Ansiedelungen durch raschere Verfahren und Entscheidungen.

„Durch Budget-Schwerpunkte und Konzentration auf das Wesentliche und Reformen bei den Kostentreibern wären diese Punkte umsetzbar. Wenn wir jetzt nicht die Reformen einleiten und zugleich die Schwerpunkte setzen, können wir kein enkeltaugliches Land übergeben und wird Kärnten das Altersheim Österreichs. Das will ich nicht“, so Benger.

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