Nicht mit uns: Kein Natura2000 auf dem Rücken der Bauern!

Aktuelles, Eigentum, Natura 2000 Keine Kommentare zu Nicht mit uns: Kein Natura2000 auf dem Rücken der Bauern!

Ohne Bauern und Grundeigentümer kein Naturschutz

Am 14.Juni lud der Kärntner Landtag zu einer Enquete zum Thema Natura-2000 in das Landesarchiv ein. Der Bauernbund nahm dies zum Anlass, eine Demonstration abzuhalten, weil seine Anliegen seitens des Landesrates und Naturschutzreferenten Rolf Holub nicht ernst genommen werden.

DSC_0489

Der Bauernbund als Vertreter der Interessen der Kärntner Land- und Forstwirtschaft und der Grundeigentümer hatte zu diesem Thema schon einige Informationsveranstaltungen abgehalten. Bei diesen Informationsveranstaltungen sind wichtige Fragen offen geblieben, die bis heute weder von den zuständigen Behörden noch vom Landesrat beantwortet wurden:

Wo sind die Schutzgüter? (Wie werden diese überhaupt gefunden?)
Welche Schutzgüter betrifft es?
Welche Einschränkungen ergeben sich für die Bewirtschafter?
Welche Einschränkungen könnten in Zukunft dazukommen?

Der Bezirksobmann des Bauernbunds Klagenfurt und Initiator der Demo, KR Josef Fradler, kritisiert den Landesrat und auch die Grünen scharf: „Die Grünen und Holub fordern bei allem Transparenz und Bürgerbeteiligung. Die praktizierte Vorgehensweise stellt genau das Gegenteil dar, weil Betroffene kein Mitspracherecht bzw. keine Rechtsschutzmöglichkeiten haben!“ Auf Grundlage von Luftbildern und Literatur mit Bleistiften Schutzgüter auszuweisen, sei eindeutig zu wenig. Wer ständig nach Bürgerbeteiligung ruft, müsse diese selbst leben, so Fradler. Die Aktion des Bauernbundes hat mittlerweile Wirkung gezeigt. Landesrat Holub hat inzwischen einen Entwurf für einen Entschädigungsparagraphen vorgelegt, der die Forderungen des Bauernbundes erfüllt und eine Entschädigung für Bewirtschaftungseinschränkungen durch Natura2000 vorsieht.

BO Josef Fradler im Gespräch mit Grüne-LR Rolf Holub

BO Josef Fradler im Gespräch mit Grüne-LR Rolf Holub

zum Video

LK-Präsident Mößler bezeichnet den Entwurf als „brauchbares Ergebnis“ und sieht damit eine grundlegende Voraussetzung zur Umsetzung von Natura2000 in Kärnten gegeben. „Es ist ein Sieg der Vernunft über einseitige Naturschutzinteressen!“, so der Präsident, der aber darauf hinweist, dass damit das Thema Natura2000 noch nicht vom Tisch sei.

„Auch wenn die Frage der Entschädigungen damit gelöst sein könnte, gilt es noch Antworten zu finden bei der Abgrenzung der Schutzgüter und bei der Einbindung der Grundeigentümer. Wir können Natura-
2000-Gebietsausweisungen nur dann akzeptieren, wenn die Abgrenzung der Schutzgüter auf Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse beruht. Auch müssen die Grundeigentümer rechtzeitig vor der Ausweisung über die vorgesehenen Auflagen und Bewirtschaftungserschwernisse in Kenntnis gesetzt
und bei der Erstellung der Managementpläne eingebunden werden. Die Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften die Flächen seit Jahrhunderten und haben die wertvollen Flächen erst geschaffen. Sie nicht in die Erstellung der Managementpläne einzubeziehen wäre ein Riesenfehler!“ so der LK Präsident.

  • Share: