Kommentar von Vizepräsidentin Astrid Brunner. 

Bei all dem Negativen, dass derzeit über uns hereinrollt sei gesagt, dass in einem Bereich zumindest ein Quäntchen Positives für unseren Stand ausmachbar ist: Wir erfahren derzeit eine zunehmende Wertschätzung für das, was wir täglich leisten, nämlich hochwertige Lebensmittel herstellen. In Zeiten eines überbordenden Konsums wo vermeintlich alles jederzeit und in rauen Mengen vorhanden ist, besinnt sich der Käufer kaum auf die bäuerlichen Leistungen. Spätestens jetzt wird jedem klar:
Wir Bäuerinnen und Bauern sind systemrelevant und stellen die Ernährung sicher!

Dafür braucht es nicht nur jetzt sondern auch in Zukunft ein faires Miteinander mit unseren Verarbeitungsbetrieben, Speditionen und letztlich dem Handel. Gerade die Krise führt es noch einmal drastischer vor Augen, dass wir in der Wertschöpfungskette einen fairen Preis erhalten müssen, der unsere Produktion auf hohen Standard honoriert und uns ein entsprechendes Einkommen in allen Betriebszweigen sichert!

In der Forstwirtschaft braucht es ein klares Bekenntnis des Holzhandels und der Sägeindustrie zu unserer Waldwirtschaft. Wir sind es, die durch die Bewirtschaftung unserer Bauernwälder für konstanten „Nachschub“ sorgen. Die nun erzwungene temporäre Deglobalisierung trifft auch durch die behördlich verordneten Schließungen die Urlaub am Bauernhof – Betriebe heftig. Mit einem Urlaub in Österreich des heimischen Gastes hoffen wir doch noch auf ein positives Signal. Durch die derzeitige Situation ist die Lage bei unseren Absatzmärkten unsicher und sehr angespannt. Um dies zu entschärfen werden uns Maßnahmen zur Marktentlastung nahegelegt. Es liegt im eigenen Interesse diesen zu folgen.

Versuchen wir alle gemeinsam, noch mehr Bewusstsein zu schaffen für unsere heimischen Lebensmittel. Die zuständigen Verantwortlichen in der öffentlichen Verpflegung müssen konsequent der regionalen Produktion den Vorzug geben. Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft sind nicht zusätzlich zu erschweren und Standards ständig zu erhöhen, ohne die Mehrleistung abzugelten. Werden wir nicht müde auch über Corona hinaus auf unsere heimische Landwirtschaft mit all ihrer Produktvielfalt zu erinnern!

Foto: LKÖ_APA_Ludwig Schedl 

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