Borkenkäferbefall in Oberkärnten: Waldbauern mit den Folgen des Klimawandels nicht alleine lassen

Forstwirtschaft, Kärntner Bauernbund, Klimawandel, Siegfried Huber Keine Kommentare zu Borkenkäferbefall in Oberkärnten: Waldbauern mit den Folgen des Klimawandels nicht alleine lassen

Zusätzliche Kapazitäten für die Aufarbeitung der betroffenen Flächen notwendig. Forstbehörde soll bei Bescheiden von Strafen absehen, wenn Holz unbringbar ist.

„Zuerst der Sturm und jetzt der Käfer. Die Waldbauern können die Folgen des Klimawandels nicht alleine tragen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung!“, bezieht LK-Präsident Siegfried Huber für die vom Borkenkäfer geschädigten Waldbauern in Oberkärnten Stellung. Die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen haben in den ehemaligen Windwurf- und Schadholzgebieten des oberen Mölltales und des Lesachtales dazu geführt, dass sich der Schädling explosionsartig vermehrt. Neben kleineren Käfernestern stellt vor allem der großflächige Befall von Flächen bis zu 30 Hektar die Bauern vor eine enorme Herausforderung.

Engpass bei Seilbahnunternehmen

Viele dieser Flächen sind nur mit Seilbahnen bzw. Langstreckenseilbahnen zu erschließen. Darauf spezialisierte Forstunternehmen sind derzeit jedoch Mangelware. Denn viele Firmen führen auf Grund der hohen Nachfrage am Holzmarkt vor allem Schlägerungen von Frischholz in leichter zugänglichen Gebieten durch. Die Landwirtschaftskammer will nun umgehend Gespräche mit Kärntner Forstunternehmen aufnehmen und Möglichkeiten suchen, um Seilbahnen und Personal für die betroffenen Gebiete zu mobilisieren. Zusätzlich wird die LK auch in den angrenzenden Bundesländern sowie in Bayern und Südtirol Möglichkeiten ausloten, um Seilbahnen in die Region zu bekommen.

Auf Grund des hohen Borkenkäferdrucks hat die Forstbehörde angekündigt, die betroffenen Waldbesitzer per Bescheid zu Schlägerungen aufzufordern. Im Hinblick darauf fordert die Interessenvertretung, von Strafen abzusehen, wenn das Holz auf Grund des Geländes oder fehlender technischer Ausrüstung – wie eben Seilbahnen – unbringbar ist.

Sicherheit hat oberste Priorität

Für alle Beteiligten ist klar, dass die befallenen Flächen möglichst rasch geschlägert werden müssen. Dennoch muss bei der Aufarbeitung des Borkenkäferholzes die Sicherheit an oberster Stelle stehen, um Schaden an Leib und Leben zu verhindern. „Aus meiner Erfahrung in der Sozialversicherung weiß ich, wie gefährlich die Waldarbeit ist“, appelliert Huber an die Waldbesitzer, die eigene Sicherheit an oberste Stelle zu rücken.

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