Herauspicken einer Berufsgruppe ist für LK Kärnten eine unnötige Erschwernis in der für die Landwirte stressigsten Zeit des Jahres. Bauern sind sich ihrer Verantwortung im Straßenverkehr sehr wohl bewusst. Appell an Autofahrer für stärkere Rücksichtnahme.
Mit großem Unverständnis begegnet man seitens der LK Kärnten der heutigen Ankündigung der Landespolizeidirektion Kärnten, eine Schwerpunktaktion für landwirtschaftliche Fahrzeuge rund um die bevorstehende Erntezeit durchzuführen. LK-Präsident Siegfried Huber: „Für uns ist die angekündigte Schwerpunktaktion der Verkehrspolizei, die ausschließlich auf die bäuerliche Berufsgruppe abzielt, nicht nachvollziehbar. Unserem Wissen nach hat es in den letzten Jahren weder eine Anhäufung von Unfällen, noch von Übertretungen oder sonstigen Grund zur Beanstandung gegeben, die eine ‚Aktion scharf‘ rechtfertigen würden. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen.“ Die Bäuerinnen und Bauern seien sich ihrer Verantwortung bewusst und würden selbstverständlich zur Sicherheit auf Kärntens Straßen beitragen. „Zeitraubende Kontrollen zur stressigsten Zeit des Jahres, wo oft Minuten über ein günstiges Wetterfenster zum Einbringen der Ernte entscheiden, sind für uns einfach überzogen“, betont Huber. Der LK-Präsident will diesbezüglich auch das Gespräch mit Landespolizeipräsidentin Michaela Kohlweiss suchen und unmissverständlich klarmachen, dass eine „Aktion scharf“ nicht nachvollziehbar sei.
Appell für mehr Rücksicht im Straßenverkehr
In diesem Zusammenhang verweist der oberste Interessenvertreter der Bäuerinnen und Bauern darauf, dass gefährliche Situationen während der Erntezeit zumeist nicht durch Erntemaschinen, sondern durch Drängler und Raser entstünden. Die Landwirtschaftskammer Kärnten hat daher heuer eine Aufklärungskampagne ins Leben gerufen, die um Verständnis und Rücksicht der übrigen Verkehrsteilnehmer wirbt. „Für die Landwirtschaft ist die Erntezeit die wichtigste Zeit des Jahres, die über den betrieblichen Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Mit dem, was wir während des Ernteverkehrs transportieren, stellen wir die regionale Versorgung mit Lebensmitteln sicher. Ich appelliere daher an die Autofahrerinnen und Autofahrer, für ein gutes Miteinander im Straßenverkehr Rücksicht zu nehmen und in den kommenden Wochen etwas mehr Geduld als sonst aufzubringen,“ erklärt Huber abschließend.