Wovor die LK und Experten seit langem warnten, wurde nun grausame Realität: Wölfe sorgen nach dem Ende der Almsaison im Tal für Massaker unter den Weidetieren. Die LK Kärnten fordert von der EU-Kommission wolfsfreie Zonen nach dem Beispiel Schwedens.
„Jetzt ist das eingetreten, wovor wir schon lange gewarnt haben. Nach dem Ende der Almsaison folgen die Wölfe den Nutztieren ins Tal und setzen hier ihr blutiges Handwerk fort. Es ist schrecklich, welches Tierleid die Wölfe auch hier anrichten“, zeigt sich LK-Präsident Siegfried Huber angesichts der heutigen Bilder aus dem Gailtal empört. Hintergrund: Heute früh fielen 22 Schafe auf einer Talweide in Nölbling (Gemeinde Dellach/Gail) nahe der Straße einer Wolfsattacke zum Opfer. Weitere 5 wurden so zugerichtet, dass sie notgeschlachtet werden mussten, bei 3 weiteren ist nicht sicher, ob sie überleben werden.
LK-Präsident Huber befürchtet, dass das, was heute passiert ist, erst der Anfang ist: „Wenn jetzt der Schnee auf den Bergen fällt, ist davon auszugehen, dass die Wölfe noch viel stärker in die Täler drängen und dort ihr Unwesen treiben. Das ist den Bauern und den Menschen in den Dörfern nicht zumutbar!“ Huber verweist in diesem Zusammenhang auf den letzten Winter, als es in Kärnten Wolfssichtungen in unmittelbarer Nähe von Schulbus-Haltestellen oder Wohnsiedlungen gab. „Wölfe passen einfach nicht nach Kärnten. Die EU-Kommission muss endlich ihre sture Haltung beim Thema Wolf aufgeben und den strengen Schutzstatus des Wolfes senken, damit eine Jagd auf Begegnung möglich wird“, kritisiert Huber.
Forderung nach wolfsfreier Zone
Darüber hinaus fordert die LK Kärnten mittels einstimmig verabschiedeter Resolution von der EU-Kommission die Möglichkeit, Kärnten als „wolfsfreie Zone“ auszuweisen. Im EU-Mitgliedsland Schweden etwa gelten weite Teile des Landes als wolfsfrei. In diesen wolfsfreien Zonen ist ein umfassender und unbürokratischer Abschuss von Wölfen möglich. „In Schweden werden weite Teile des Landes mittels Bejagung von Wölfen freigehalten. Die EU-Kommission akzeptiert den Ansatz dieser wolfsfreien Zonen, da der Erhalt der traditionellen Rentierhaltung höherrangig angesehen wird als der strenge Artenschutz gemäß der FFH-Richtlinie. Was in Schweden möglich ist, muss auch in Kärnten möglich sein“, fordert LK-Präsident Siegfried Huber, der darauf verweist, dass die traditionelle Almwirtschaft durchaus mit der traditionellen Rentierhaltung in Schweden vergleichbar ist.