Corona-Hilfe für die Landwirtschaft


Einstimmig beschlossene Resolution in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten.

Die Lage auf den Agrarmärkten ist extrem angespannt! Von den Schließungen von Gastronomie und Hotellerie in Folge der COVID-Pandemie sind auch die Zulieferbetriebe von Lebensmitteln und in der Folge die landwirtschaftlichen Erzeuger betroffen. Dies führt zu teilweise gravierenden Absatzproblemen. Die sich daraus ergebenden Preisrückgänge führen zu massiven Einnahmenausfällen auf den bäuerlichen Betrieben. Betroffen davon sind nahezu sämtliche Sparten der Landwirtschaft: Milch, Fleisch, Eier, Obst und Gemüse, etc.

Verschärfend hinzu kommt auf dem Markt für Schweinefleisch das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland (nicht auf den Menschen übertragbar). Der heimische Markt wird mit billigem europäischem Schweinefleisch überschwemmt. Ein möglicherweise bevorstehender harter BREXIT würde weitere massive Verwerfungen auf den Agrarmärkten nach sich ziehen. Alle Marktsegmente, insbesondere aber der Markt für Rindfleisch, wären betroffen.

Die Vollversammlung der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten fordert daher die Österreichische Bundesregierung auf

  1. eine unbürokratische und direkte Unterstützung für die unter dem Preisverfall leidenden Betriebe und Sparten umzusetzen, um die Ertragsverluste auf Grund der verordneten Schließung der Gastronomie und Hotellerie auszugleichen.
  2. in Verhandlungen mit dem österreichischen Lebensmittelhandel zu erwirken, dass Importe von ausländischem Billigfleisch unterbunden und eine Preisgarantie für die heimischen Lebensmittel für die nächsten Monate abgegeben wird.
  3. in Verhandlungen mit der Europäischen Kommission die Freigabe der privaten Lagerhaltung und die Anhebung der Interventionspreise zu erreichen.
  4. bundesländerübergreifende Maßnahmen zur Marktstabilisierung und Marktausbau von agrarischen Produkten wie beispielsweise Fleisch weiterzuführen und auszubauen.