Holzbau-Offensive im öffentlichen Bauwesen


Einstimmig beschlossene Resolution in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten.

Die Forstwirtschaft in Kärnten steht angesichts des Klimawandels vor massiven Herausforderungen. Die Corona-Krise hat in Kärnten deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Ohne ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen ist Kärnten weit davon entfernt, die erforderlichen CO2-Reduktionsziele zu erreichen.

Eine mögliche und wichtige Antwort auf diese Herausforderungen in unserem Bundesland ist der vermehrte Einsatz von Holz am Bau.

  • Der klimaneutrale Rohstoff ist in Kärnten in Fülle vorhanden – pro Jahr wachsen in Kärnten mehr als 0,6 Mio. Festmeter an Holz mehr nach als genutzt werden. Eine Menge, die ausreicht mehr als 10.000 Einfamilienhäuser aus Holz zu bauen.
  • Holzbauten speichern langfristig CO2 (ein Kubikmeter Holz speichert 1 Tonne CO2), verringern deutlich den Energieverbrauch gegenüber herkömmlichen Bauten und ermöglichen eine wesentlich kürzere Bauphase, die vor allem im urbanen Bereich die Umweltbelastung und die Kosten deutlich verringert.
  • Die Verwendung des Rohstoffes Holz bringt Wertschöpfung ins Land und schafft Arbeitsplätze – insbesondere in ländlichen Regionen. Bereits jetzt sichert die holzverarbeitende Industrie mehr als 20.000 Arbeitsplätze in Kärnten.

Der Holzbau in Kärnten hat in den letzten 20 Jahren zugenommen. Die Zahlen für Österreich zeigen aber, dass über 80 % der in Holzbauweise errichteten Nutzfläche auf den Wohnbau und auf landwirtschaftliche Zweckbauten zurückzuführen ist. Der Anteil im öffentlichen Bau beträgt lediglich 7%.

Die Vollversammlung der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten fordert daher die Kärntner Landesregierung auf, gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern eine Strategie zu entwickeln, um den Holzbau-Anteil im öffentlichen Bereich bis 2025 bei Neubauten, Aus- und Umbauten auf zumindest 50% anzuheben.

Diese Strategie entspricht auch der Positionierung Kärntens als Bioökonomie-Bundesland im Rahmen des Standortmarketings und kann als Leuchtturm-Initiative dazu beitragen, die Standortmarke Kärnten mit konkreten Inhalten zu erfüllen.