Kein EU-Ausbau-Stopp für Holz als erneuerbarer Energieträger


Antrag von KR Erich Pachler an die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten.

Die Europäische Union und auch Österreich steckt in einer beispiellosen Energiekrise. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, insbesondere Erdöl und Erdgas, wird der Bevölkerung täglich beim Blick auf die Zapfsäule und bei der Stromabrechnung vor Augen geführt. Die hohen Preise sind aber möglicherweise erst ein kleiner Vorgeschmack auf die Energiezukunft Österreichs, in der Gas, Erdöl und andere Energieträger rationiert werden müssen oder gar nicht mehr erhältlich sind.

Seit 1848 gibt es in Österreich eine erfolgreich geübte nachhaltige Waldwirtschaft mit einem ständig steigenden Waldanteil auf ein bis dato noch nie da gewesenes Niveau. Österreich sowie Mittel- und Nordeuropa dürfen nicht mit großen Teilen Südeuropas, dem Amazonasgebiet oder Indonesien gleichgesetzt werden, wo oft Wald insbesondere Regenwald mit Brandrodung vernichtet wird und eine nachhaltige Waldwirtschaft fehlt. Unsere multifunktionale Waldwirtschaft mit der nachhaltigen und ständigen Nutzung des Holzes soll in Brüssel als Best-Practice-Beispiel verstanden werden.

Das Europaparlament plant mit der Erneuerbaren-Energierichtlinie (RED III) eine Vorschrift, die die österreichische Energieautarkie in ihren Grundfesten erschüttert. Die Nutzung von Holz für die Wärme- und Energiegewinnung soll nur mehr eingeschränkt als erneuerbar und damit förderwürdig deklariert werden.

Die freie Entscheidung der österreichischen Waldbauern über die Nutzung ihres Holzes, darf nicht durch den Zwang zum Kaskadenprinzip ersetzt werden. Das kommt einer Teilenteignung gleich.

Groteskerweise wird im gleichen Atemzug Atomkraft und Gas zur „grünen“ und damit förderwürdigen Energieart erklärt.

Diesem Schildbürgerstreich muss mit sämtlichen politisch verfügbaren Mitteln entschieden entgegengetreten werden, um weiterhin die nachhaltige und regionale Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit Biomasse aus heimischen Wäldern garantieren zu können.

Die Fraktion des Kärntner Bauernbundes stellt daher (gem. § 8 der GO) an die Vollversammlung den Antrag, sie möge beschließen:

Die zuständige Bundesministerin der Bundesregierung Leonore Gewessler, BA wird aufgefordert, sich bei den TRILOG-Verhandlungen für den nachwachsenden Brennstoff Holz als erneuerbaren Energieträger einzusetzen. Es darf keine Zustimmung zu der Überarbeitung der EU-Richtlinie über Erneuerbare Energien (REDIII) geben, solange diese den Betrieb bzw. Ausbau von heimischen Biomasseheizwerken einschränkt bzw. der Verwendung von heimischem Holz als nachwachsende, nachhaltige und ökologischen Ressource zur Energiegewinnung neue Hürden in den Weg legt.