„NUTRI-Score“ als verpflichtende Nährwertkennzeichnung ablehnen
Antrag von KR Kathrin Unterweger an die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten.
Im Rahmen der EU-Strategie „Farm-to-Fork“ soll eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung für die Festlegung von Nährwertprofilen auf den Verpackungen von Lebensmitteln eingeführt werden. In einigen Ländern ist diese Kennzeichnung „NUTRI-Score“, bisher auf freiwilliger Basis, bereits in den Regalen zu finden. Also eine fünffärbige Skale mit den Buchstaben A bis E.
Neueste wissenschaftliche Ergebnisse geben jedoch Anlass zur Sorge, weil dieses Kennzeichnungssystem gravierende Mängel aufweist beziehungsweise, dass Inhaltsstoffe einfach ausgetauscht werden wie beispielsweise Zucker oder Salz durch Aromastoffe oder Süßstoffe, damit ein besserer „NUTRI-Score“ ausgewiesen werden kann. In keinster Weise berücksichtigt dieses System regionale Kreisläufe, heimische Qualitätsgütesiegel (zB. AMA-Gütesiegel), eine umweltfreundliche Wirtschaftsweise (z.B. biologische Wirtschaftsweise) oder gentechnikfreie Produktion.
Es ist keinesfalls nachvollziehbar, dass bei einer Farm-To-Fork-Strategie also vom Hof-zum-Teller ein unausgegorenes Kennzeichnungssystem verwendet werden soll, dass wichtige Aspekte wie Menge, Qualität oder Umweltfaktoren unberücksichtigt lässt.
Die Fraktion des Kärntner Bauernbundes stellt daher (gem. § 8 der GO) an die Vollversammlung den Antrag, sie möge beschließen:
Die Europäische Kommission wird aufgefordert, von einer verpflichtenden Nährwertkennzeichnung durch den „NUTRI-Score“ Abstand zu halten.