Nach bestätigtem „Kuhattacken-Urteil“ sind Landwirte verunsichert. In Kärnten übernehmen Agrar- und Tourismusreferat die Kosten für erweiterte Haftpflicht-Versicherung, die Almbauern bei Zwischenfällen schadlos hält.

Das vom Obersten Gerichtshof bestätigte „Kuhattacken-Urteil“ aus Tirol hat in den vergangenen Tagen erneut zu Verunsicherungen bei Almwirtschaft und Tourismus geführt. In Kärnten haben die Landesräte Martin Gruber und Sebastian Schuschnig jedoch bereits im Vorjahr Maßnahmen ergriffen, um sowohl eine traditionelle Almwirtschaft als auch die touristische Nutzung der Almen zu gewährleisten. Unter anderem wurde ein Versicherungspaket geschnürt, das Almbauern schadlos hält, sollte im Ernstfall die eigene betriebliche Haftpflicht nicht ausreichen. „Auch dieses Jahr werden wir die jährlichen Versicherungsprämien dafür aus dem Agrar- sowie Tourismusreferat finanzieren“, berichtet LR Martin Gruber nach der Regierungssitzung am Dienstg.

Alm ist kein Streichelzoo

Inkludiert sind in diesem Paket unter anderem auch Schadenersatzansprüche von Wanderern und Mountainbikern gegenüber Landwirten und Auftreibern, sollten Unfälle mit Tieren passieren. „Das ist eine der wesentlichen Rahmenbedingungen, um unsere Almbauern vom Risiko zu entlasten“, führt Gruber weiter aus. Darüber hinaus spiele die Eigenverantwortung der Almbesucher aber eine entscheidende Rolle, die seit dem Vorjahr explizit im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) verankert ist. Eigene Info-Folder sowie Hinweistafeln auf Weiden, die Landwirte über die Landwirtschaftskammer anfordern können, machen zusätzlich auf die Regeln für ein sicheres Miteinander auf Almen aufmerksam.

Wertschöpfung auf der Alm

Als unverzichtbar sieht Landesrat Sebastian Schuschnig die bewirtschafteten Almen insbesondere für den Kärntner Tourismus: „Wandern, das Bergerlebnis und unsere Hüttenkulinarik zählen zu den zentralen Stärken unseres Tourismuslandes.“ Mit dem Versicherungspaket schaffe man Sicherheit für die Almbauern, um das Offenhalten von Wanderwegen für den Tourismus zu gewährleisten. „Denn seien es die Wanderhütten, die betroffenen Wirte oder natürlich auch das Erlebnis des Gastes – sicheres Wandern gehört zu Kärnten und wir tun alles, damit das weiter möglich bleibt“, so der Tourismusreferent.

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